Projektergebnisse aus Oberösterreich
30.06.2020
Attraktives Freizeitticket im OÖVV eingeführt
Oberösterreich hat ambitionierte Pläne im öffentlichen Verkehr: Die Bandbreite reicht vom Ausbau des Regionalbusangebots, zur Einführung der S-Bahn Oberösterreich bis zur zweiten ÖV-Achse durch die Hauptstadt Linz. So wie in allen österreichischen Bundesländern wurde natürlich in jedem Wahlkampf auch das Thema günstigere Fahrpreise diskutiert. Die Landespolitik halt allerdings klar entschieden, dass es ökonomisch und ökologisch problematisch sei, konsumtiv die Fahrpreise zu senken, statt investiv in die Angebotsqualität zu investieren - auch wenn die Versuchung nach populistischen Preissenkungen groß war.
(c) OÖVV
Probst & Consorten Marketing-Beratung wurde daher beauftragt die tariflichen Attraktivierungsmöglichkeiten auszuloten, die keine weiteren Subventionen erfordern. Auf Basis einer aufwendigen Analyse der Vertriebsdaten und der vorhandenen Tarife entwickelte Probst & Consorten Marketing-Beratung in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren des oberösterreichischen ÖPNV Tarifmaßnahmen, die deutliche Nachfrageimpulse versprechen, ohne dass bestehende Umsätze in Größenordnungen kannibalisiert werden.
Das erste Produkt aus diesem Prozess ist jetzt von der Landespolitik der Öffentlichkeit vorgestellt worden: das Freizeitticket Oberösterreich! Es gilt für 2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder und wird zu einem günstigen Pauschalpreis von 24,90 Euro angeboten. Werktags sorgt eine 9-Uhr-Zeitgrenze dafür, nicht in der bereits stark ausgelasteten Morgenspitze zu fahren.
von links: Andreas Winkelhofer, Geschäftsführer Oberösterreich Tourismus, Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner, Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner und Herbert Kubasta, Geschäftsführer OÖ Verkehrsverbund-Organisations GmbH, präsentieren das neue Freizeit-Ticket. (c) Land OÖ/Daniel Kauder
Wir finden: das Ticket ist ein guter Impuls, nach den Corona-Lockerungen Oberösterreich zu erkunden. Sein Start fällt auch in eine Zeit, in der der Bund versucht, mit sehr viel Steuermitteln die grüne Wahlkampfforderung nach einem 1,2,3-Ticket umzusetzen. Vielleicht ist diese Ticketinnovation aus Öberösterreich ein interessantes Kontrastmittel zur Umsetzung der Ziele der Verkehrspolitik in Österreich: die Gewinnung von Nichtnutzern und insbesondere Autofahrern. Wir schätzen ein, dass solche attraktiven Freizeittickets deutlich wirksamer und niedrigschwelliger sind, was den Umstieg vom Auto angeht. Gerade Kleingruppen, die in ein Auto passen, profitieren immer von dem Einheitspreis des Autos - was sich auch durch günstigere Angebote für Einzelpersonen nicht ändert.