Projektergebnisse aus Hannover 2020
13.01.2020
Endlich verständlich: Tarifreform in Hannover erfolgreich gestartet
Bereits 2015 analysierten wir den Markt der Zeitkartennutzer im Raum Hannover und unterbreiteten Vorschläge, wie die Marktdurchdringung in diesem Bereich weiter gesteigert werden könnte. Im Frühjahr 2016 wurde Probst & Consorten von der Region Hannover beauftragt, eine Tarifreform zu erarbeiten. Zusammen mit allen Beteiligten im GVH wurden Änderungsvorschläge erarbeitet, die zum Ziel haben, die Anzahl der Abonnenten im GVH zu erhöhen und damit einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Verkehrspolitik in Hannover und Umgebung zu schaffen.
Bis Sommer 2018 erarbeiteten wir mehrere Vorschläge für zielgruppenorientierte Abo-Angebote, kalkulierten und betrachteten das Zusammenspiel mit der sogenannten "3+3-Reform“. Dahinter verbirgt sich die Vereinigung der beiden hannoverschen Ringe „Hannover 1 und Hannover 2" zur einheitlichen Zone A, sodass sowohl im Einzel- als auch im Zeitkartenbereich einheitlich drei GVH-Zonen gelten. Die den Kunden bisher schwer vermittelbare Grenze innerhalb der Stadt Hannover sowie die unterschiedliche Zählung für Gelegenheits- und Stammnutzer entfällt damit.
Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover, erklärte in den Medien: „Mit der Tarifreform vereinfacht der GVH sein Angebot. Die Harmonisierung der Tarifzonen erleichtert es den Kunden, sich mit dem öffentlichen Nahverkehr in der Region zu bewegen. Busse und Bahnen rücken im Kontext der Klimadebatte immer stärker in den Vordergrund. Deshalb wollen wir einfache Lösungen anbieten, um den Umstieg auf Bus und Bahn zu erleichtern“.
Für diejenigen intensiven Nutzer und Nutzerinnen, die außerhalb Hannovers fahren, wurde mit der Monatskarte Abo für Zone C und D ein gegenüber dem Stadtgebiet Hannovers stark rabattiertes Angebot geschaffen, das starke Anreize zur Kundenbindung setzt. Dazu wurde das Fahrkartensortiment durch den Entfall der Halbjahreskarten, eines deutlich vereinfachten 1.Klasse-Aufschlags sowie der Ausweitung des Jobtickets auch auf den erweiterten Regionaltarif klarer strukturiert.
Im Vorfeld der Umsetzung der Tarifreform erarbeitete Probst & Consorten gemeinsam mit dem GVH, üstra und regiobus Hannover ein Kommunikationskonzept, welches für griffige Zonen-, Fahrkartenbezeichnungen sorgte und damit eine einprägsame Abgrenzung zur früheren Bezeichnungen inkl. Abschaffung der Verwechslungsgefahr zwischen der alten Zone „Region“ und den Regionalpreisstufen ermöglichte.
Auf Basis der nun erfolgten Reform sind weitere Abonnement-Anreize in Planung. Dies würden wir mehr als begrüßen – schließlich sind dahingehend die Ergebnisse von vor vier Jahren noch nicht alle ausgereizt und umgesetzt.
Nachtrag: Im Rahmen der Diskussionen zur Verkehrswende kommen nun offensichtlich weitere Früchte unserer Arbeit zum tragen: Rabattierte Partnerkarten im Abonnement und vergünstigte Abonnements für Senioren sind in Planung!