Impulsvortrag auf der DTVG-Gesellschafterversammlung
26.04.2023
DTVG: Wie nutzt der Deutschlandtarif die Chancen des Deutschland-Tickets?
Das Symposium der 10. DTVG-Gesellschafterversammlung beschäftigte sich am 20.4.2023 in Frankfurt mit der Frage "Wie gestalten wir Tarif und Vertrieb nach Einführung des Deutschlandtickets?"
Gerhard Probst als Referent zeigte in einem Impulsvortrag gleich zu Beginn auf, welche Herausforderung das Deutschlandticket ist und welche Chancen es für die Branche und die Tarifentwicklung bietet. Die Branche laufe allerdings auch Gefahr, dies „elegant zu vergeigen". Aus seinen durchaus provozierenden Aussagen entspann sich eine schöne Diskussion.
Die vorliegenden technischen Voraussetzungen, für Standardisierung und Umstellung auf einen digitalen Vertrieb, haben noch viel Luft nach oben. „Der Engpass sind aktive Kundenbetreuungsroutinen, ein niedrigschwelliger Einstieg und nahtlose Prozesse - und nicht die Frage, wer das Hintergrundsystem betreibt!“ stellte Gerd Probst klar.
Der Tarif ist mitnichten unbedeutend geworden, wie das Klimaticket-Beispiel in Österreich zeigt: 50% der Bevölkerung benötigen immer noch einen leicht verständlichen und zugänglichen Tarif für gelegentliche Nutzung. Im Windschatten des D-Tickets lassen sich zahlreiche historisch gewachsene Kuriositäten abschaffen. Offensive Marktbearbeitung benötigt nicht nur gute Tarif- und Fahrplanangebote sondern auch Akteure, die die Marktverantwortung vor Ort wahrnehmen.
In dem zweistündigen Symposium wurde der aktuelle Transformationsprozess von unterschiedlichen Seiten beleuchtet und mit den Gästen und Gesellschaftern Chancen, Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze identifiziert.
Weitere Referenten und Teilnehmende waren u.a.:
Johann von Aweyden (Deutschlandtarifverbund-GmbH), Prof. Dr. Andreas Krämer (exeo Strategic Consulting AG), José Luis Castrillo (VRR Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR) und Anja Höhn (KVB Kölner Verkehrs-Betriebe AG)